Ein zufälliger Irrtum über die Liebe - Brianna Wolfson - Rezension

Dafür, dass ich extrem lang dafür gebraucht habe, dieses Buch zu lesen, habe ich es umso schneller verschlungen.

Eine berührende Geschichte über eine zerbrochene Familie, die den Alltag zu meistern versucht.

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Am liebsten betrachtet die elfjährige Willow die Welt durch ihre lilafarbene Brille. Denn in Lila sieht alles nicht mehr so traurig aus. Den Trick hat das kleine Mädchen von ihrer Mutter Rosie gelernt, die genauso verrückt, tollpatschig und unangepasst ist wie ihre Tochter. Doch wenn Rosie das Rezept gegen Traurigkeit kennt, warum sieht Willow sie dann immer häufiger mit Tränen in den Augen?

Quelle: lovelybooks.de

Willow ist ein Scheidungskind. Montags, mittwochs und jedes zweite Wochenende verbringen sie und ihr Bruder Asher bei ihrem Vater Rex, dienstags, donnerstags und jedes andere Wochenende bei ihrer Mutter Rosie. Willow hasst die Tage im Haus ihres Vaters, wo sie strikten Regeln zu befolgen hat und ihr selten ein Lächeln geschenkt wird. Ganz im Gegenteil zu der Zeit bei ihrer Mutter: dort wird gesungen, getanzt, gelacht und gebacken und Rosie ist sich nie für einen Kuss zu geizig. Sogar während den Vater-Tagen haben Willow und Rosie nächtliche Rendezvous im Baumhaus. 

Doch als sich Rosie schlagartig verändert und Willow immer öfters auch dienstags und mittwochs bei ihrem Vater verbringen muss, beginnt ihre heile Welt zu bröckeln. Wie soll sie jemals in dem Haus ohne Liebe und Spaß glücklich werden können? Aber da irrt sie sich bei einigen Dingen gewaltig.

Brianna Wolfson ist genau wie der Hauptcharakter Willow ein Scheidungskind. Generell war ihr eigenes Leben eine große Inspiration für ihren ersten Roman "Ein zufälliger Irrtum über die Liebe": ihre Mutter war in vielen Hinsichten eine ähnliche Mutter wie Rosie und starb bei einem Autounfall als Brianna neun Jahre alt war. Heute lebt sie in San Francisco, ist Autorin und nimmt mit ihren Geschichten an den Events von "The Moth" teil, eine Organisation, die sich ganz der Kunst des Storytellings widmet.

Quellen: briannawolfson.com & Wikipedia.org

Das Cover gefällt mir richtig gut: mal wieder etwas ganz anderes als sonst. Besonders toll finde ich die Farbenkombi von Blau, Orange, Gelb und Grau und auch die Haptik des Covers ist beeindruckend. -Fühlt sich an wie "richtiges" Papier! ;) Das Einzige was ich am Design auszusetzen habe, ist die Schriftgröße, die mir persönlich ein klein wenig zu groß ist.

Als ich begonnen habe, dieses Buch zu lesen, musste ich mich anfangs wirklich dazu zwingen, es zu lesen, da mich der Klappentext zuerst nicht großartig aus den Socken gehaut hat. Als ich dann aber in meinen Leseflow geraten bin, war ich begeistert von dem Buch. Auch weil "Ein zufälliger Irrtum über die Liebe" ganz andere Themen behandelt, als ich dachte. Das Buch hat meiner Meinung nach unglaublich viele Facetten: Liebe, Spaß, Glück und dann aber auch wieder Trauer, Zweifel und Depressionen.

Die Geschichte wechselt immer zwischen Gegenwart, also der Geschichte über Willow, Rosie, Rex und Asher, und der Vergangenheit, also der Geschichte, wie sich Rosie und Rex kennen gelernt haben. Normalerweise stören mich diese Wechsel, ehrlich gesagt, aber in diesem Buch hat das die Spannung generell noch einmal gesteigert. Generell ist "Ein zufälliger Irrtum über die Liebe" vom Schreibstil her eine sehr leicht Lektüre (ich musste einige Male schmunzeln) und man kann seine eigenen Gedanken ein wenig schweifen lassen, aber das Hauptthema, dass die Familie beschäftigt, ist durchaus auch etwas ernster. Besonders gut haben mir auch die Charaktere und ihre Sicht auf die Welt gefallen, da sie Personen mit einigen Macken und Seltsamkeiten sind und trotzdem aber eine ausgeflippte, liebenswerte Art besitzen.

Für mich gab es bei "Ein zufälliger Irrtum über die Liebe" wirklich kaum Kritikpunkt und es war ein wunderschönes Sommerbuch (ich habe es sogar im Bad fertig gelesen). Ein Buch voller Facetten, dass sicherlich jedem gefallen wird, der nach einer leichten Sommerlektüre sucht.