· 

Die Welle - Morton Rhue - Rezension

Fakten

Erstveröffentlichung: 1981
Deutscher Titel: Die Welle
Originaltitel: The Wave
Autor: Morton Rhue
Filmadaption: Die Welle (2008)
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Genres: Jugendliteratur
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Gebundene Ausgabe: 186 Seiten
ISBN-13: 978-3473580088

Klappentext

Wie entsteht Faschismus? Ein junger Lehrer entschließt sich zu einem ungewöhnlichen Experiment. Er möchte seinen Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für faschistoides Handeln und Denken immer und überall vorhanden ist. Doch die "Bewegung", die er auslöst, droht ihn und sein Vorhaben zu überrollen: Das Experiment gerät außer Kontrolle.

Quelle: ravensburger.de

Inhalt

Der zweite Weltkrieg ist für die meisten Jugendlichen heutzutage ein schwer vorstellbares Thema. Warum hat sich die Bevölkerung nicht gegen die Unterdrückung gewährt und warum leugnen sie es jetzt? Genau diese Fragen kann Mr. Ross, ein beliebter Geschichtslehrer der Gordon Highschool, seinen Schülern einfach nicht beantworten. Diese Erkenntnis scheint für ihn wie eine Zwickmühle und ruft in ihm eine Idee wach, die er nicht mehr abschütteln kann: ein harmloses Experiment, genannt "Die Welle", um seinen Schülern die Geschehnisse näher zu bringen. Am nächsten Morgen müssen die Schüler aufstehen, wenn sie etwas zu sagen haben und strikten Regeln befolgen. Was für die meisten Schüler einfach wie ein harmloses Spiel beginnt, führt schon bald zu erfreulichen Ergebnissen. Nicht nur, dass seine Klasse plötzlich eine harmonische Einheit bildet, auch die schulischen Leistungen verbessern sich drastisch. Doch als die Klasse beginnt, neue Mitglieder zu rekrutieren, ist "Die Welle" plötzlich für viele kein Spiel mehr und das Experiment gerät außer Kontrolle.

"Stimmt", bestätigte Brad. "Mich brächten ein paar Nazis nicht dazu, so zu tun, als würde ich nichts mehr hören und sehen!"

- Morton Rhue aus "Die Welle"

Autor

Morton Rhue, eigentlich Todd Strasser, wurde am 5. Mai 1950 in New York City geboren und verbrachte seine Kindheit auf Long Island. Nachdem er das College abbrach, arbeitete er eine Zeitlang als Straßenmusiker in Europa, kehrte aber später wieder zurück und studierte Literatur am Beloit College. Danach arbeitete er für den Middleton Times Herald-Record. 1978 wurde sein erster Roman "Angel Dust Blue" veröffentlicht. Im deutschsprachigen Bereich ist er aber vor allem für "Die Welle" bekannt.

Quelle: Wikipedia.org

Cover & Gestaltung

Wie ihr auf dem Bild oben sehen könnt, habe ich wieder einmal eine ältere Ausgabe, als die, die es jetzt zu kaufen gibt, also gebe ich meinen Senf nur zu "meinem" Cover dazu. Wenn man das Cover betrachtet, hat es meiner Meinung nach kaum etwas mit dem Buch zu tun. Wenn man aber ein wenig darüber nachdenkt, passt das Cover sehr gut zur Geschichte: die Gruppe an Kindern, die stur gerade ausschaut und sogar einheitliche Armbinden am Oberarm tragen. Was ich an meinem Cover aber besonders interessant finde, ist, dass der Titel zweimal zu sehen ist: einmal in "normaler" schwarzen Schrift und dann so, als ob es an die Wand gebeamt worden wäre, was auf den Beginn der Geschichte, wo sich die Klasse einen Film über den zweiten Weltkrieg anschaut, passen würde.

Meinung

Der Schreibstil von Morton Rhue ist sehr simpel gehalten: man kommt sehr schnell durch die Geschichte und verhaspelt sich nicht durch Schachtelsätze. Andererseits konnte man, obwohl "Die Welle" nicht besonders detailreich geschrieben ist, die Stimmung der Charaktere extrem gut "spüren". -Man wurde praktisch hineingesogen und es war sehr schwer, das Buch wegzulegen.

Beeindruckt hat mich auch die Rolle, die Mr. Ross in der Geschichte spielt. Je weiter das Experiment voran schreitet, desto mehr wird er auch von dem Strudel mitgerissen und ist ein klein wenig eine gespaltene Persönlichkeit, da er zwar von der "Welle" begeistert ist, ihm aber trotzdem von seiner Frau und dem Direktor ins Gewissen geredet wird.

Zu Beginn haben mich die langen POV-Wechsel (Point of view) ziemlich gestört, aber da sie gegen Ende hin immer kürzer geworden sind, hat mich das auch nicht mehr so gestört.

Erschreckend ist außerdem, dass es dieses Experiment unter dem Namen "The Third Wave" wirklich schon gab. Das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen, da ich mir noch ein bisschen mehr Drama gewünscht hätte und es sehr abrupt war, aber das liegt daran, dass sich Morton Rhue sehr an den wahren Begebenheiten orientiert hat.

Generell hat mich das Buch extrem zum Nachdenken gebracht und ich habe sehr viele Textstellen im Buch markiert.

Fazit

Mir hat "Die Welle" sehr gut gefallen und ich kann, ich muss das Buch einfach jedem weiterempfehlen. Wenn ihr es noch nicht in der Schule gelesen habt, solltet ihr es wirklich noch lesen (viel Zeit nimmt das ja eh nicht in Anspruch). "Die Welle" ist auch wieder ein Buch, das meiner Meinung nach unbedingt zu den Klassikern zählt und auch zur Allgemeinbildung gehört.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0